Alpsommer im Appenzell

Kühe verbringen den Sommer auf der Alp

Seit Jahrhunderten wird das Rind auf die Almen getrieben. Dies um den Kühen zureichend Futter zu gewährleisten. Damit das Heu im Tal über den Winter reicht. Alpauf- und Alpabzüge erfreuen sich des Tourismus, denn auffallende Beliebtheit werden ihrer Folklore und Ursprünglichkeit zuteil. Zaungäste und Fernsehsender aus aller Welt sind dabei.

Es kann nicht jedes Tier auf die Alp. Der Platz wäre für solch ein Unterfangen zu knapp. Überdies ist alles mit Mühe verbunden, und leistungsschwache Milchkühe könnten auf der Alp nur schwer ihren Bedarf decken. Jene Rinder, die tatsächlich in den Bergen leben, erfreuen sich allerdings an (für sie) qualitätsvollem Gras, frischer Luft und viel Bewegung.

Ohne diese Tiere auf den Almen würden die Wiesen von Büschen überdeckt. Damit gäbe es weniger Skipisten und mehr Wildtiere. Das Gras und schliesslich diese fleischliche Kost der Menschen fehlten dann. Die Almen sind biodivers mit ihren vielen verschiedenen Pflanzen und Insekten.

Durch die Artenvielfalt auf der Alp schmeckt Fleisch und Milch am Ende auch besser. Ich denke hier freilich an das massvolle Geniessen. Wer überdies gleich auf die Alp hochwandert, dem dürfte dieser Einsatz zugutekommen, indem er diese Speise einerseits besser geniessen dürfte und anderseits, weil man sie dort oben oft frisch auftischt.

Auch im Appenzell wird diese Tradition intensiv gelebt. Wir laden Sie gern dorthin zu Ferien ein. Eine Broschüre zur Landwirtschaft im Appenzell können Sie hier herunterladen.

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Pastinake ein feines Gemüse beim Agrobauern

Die Pastinake, ein Wurzelgemüse für den Winter.

Pastinake schmeckt beinahe wie Karotte und Sellerie gemischt und beinhaltet sehr viele Nährstoffe. Wenn Sie beim Bauern ein paar Tage verbringen, lässt er die Pastinake vielleicht im Ofen schmoren. Die Wurzel sollte in dünne Stücke geschnitten werden, ansonsten schmeckt alles ein wenig nach Erde. Mit ihrem süßlich würzigen, leicht nussigen Geschmack vermag die Pastinake es prima von Oktober bis März auf unseren Tellern zu landen und uns über den Winter zu bringen, denn sie zählt zum idealen Wintergemüse. Einen hohen Stärkegehalt weist sie auf und wird ähnlich wie Kartoffeln oder Karotten zubereitet. Pastinaken schmecken sowohl gedünstet als Gemüsebeilage als auch als würziges Püree. 

Die Pastinake weist eine lange kulinarische Tradition auf, verschwand jedoch im Mittelalter fast komplett aus unserer Speisekarte. Erst wieder in jüngster Zeit erlebt sie eine kleine Renaissance, und das aus gutem Grund: Die Pastinake steckt voller wertvollen Inhaltsstoffe und schmeckt einfach.  Zudem ist sie kalorienarm, leicht verdaulich und kann jeden Speiseplan bereichern.

Apropos Ernte: 

Wer ihr Kraut anfasst riskiert Rötungen und Blasen wie bei richtigen Verbrennungen auf der Haut. Geerntet wird daher mit Handschuhen oder mit dem Traktor, sofern es das Terrain zulässt.

Wer im Herbst beim Bauern lebt kann sicher über Pastinaken fachsimpeln.

Frei laufende Hühner auf dem Bauernhof

freilaufende Hühner auf einem Hof

Wer sich bei Agroreisen für einen Bauernhofaufenthalt entscheidet, der wird sich vor allem an freilaufenden Hühner erfreuen können. Die gackern, picken, und es gibt für alle Beteiligten viel zu erleben. Wie ein Leben mit Hühnern aussieht, berichtet folgender Ausschnitt aus dem Migros Magazin sowie nachfolgend unsere eigenen Beschreibungen mittels Recherche:

Bevor Jakob Eberhart den Stall betritt, klopft er erstmal höflich von außen an die Tür. «Das machen wir immer, damit sie vorgewarnt sind.» Die Hühner auf der anderen Seite schauen sofort durch die Scheibe auf den 58-jährigen Landwirt – einige wirken neugierig, andere ziehen sich zurück. 

Als wir dann den Freilaufbereich des Stalls betreten, flüchten die meisten Hühner umgehend nach draussen oder in den abgetrennten Schlaf- und Futterbereich, je nachdem, was gerade näher ist. Schauen aber von dort aus schon bald interessiert auf den Bauern und die ungewohnten Gäste in ihren weissen Plastikschutzmänteln. 

Und als Eberhart beruhigende Geräusche von sich gibt und beginnt, Körner auszustreuen, wagen sich viele wieder heraus und fangen an zu picken. Bis eins der Tiere kurz flattert, was sofort erneute Fluchtbewegungen und eine mächtige Staubwolke auslöst.

In der Natur sind Hühner vielen Gefahren ausgesetzt. Ihnen obliegt ständige Aufmerksamkeit und ein Warm-up im Fluchtmodus, auch wenn Bedrohungen kaum möglich sind. Jedes Huhn legt wöchentlich sechs Eier. Die Anlage dafür ist ausgeklügelt und weitgehend automatisiert. Die Hühner wissen, wie sie sich verhalten sollen. Sie sitzen nachts erhöht auf Stangen im Stall, erwachen um 3.30 Uhr, legen ihre Eier in die verdunkelten höhlenartigen Nester.

Jakob Eberharts Hof ist biologisch zertifiziert, was auch kontrolliert wird. Strenge Auflagen bezüglich Platz, Auslauf, des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln und klare Vorgaben des Tierfutters. Seine Eier werden gut verkauft. Tierwohl wird von zahlreichen Konsumenten hochgeachtet.

Ich und mein kleines Team würden es schätzen ein paar Tage auf einem Bauernhof zu leben. Dort glückliche Hühner zu beobachten und zu sehen, woher die Eier für unser Frühstück kommen, bekäme mir und bestimmt vielen anderen gut. Woran erkennt man, ob sich die Tiere wohlfühlen? Im Stall erklingt ein vielstimmiges, gesangsähnliches Summen der Tiere – ein klares Zeichen dafür.

Ökologische Hochschule Witzenhausen

Hochschule Witzenhausen: Ein Tropenhaus mit Kolonialgeschichte, ökologischem Landbau und internationalen Projekten

Die Hochschule Witzenhausen ist bekannt für seine ökologische und internationale Ausrichtung. Sie gehört zur Universität Kassel und beherbergt ein Tropenhaus mit reicher Kolonialgeschichte sowie viele landwirtschaftliche Kurse zum ökologischen Landbau. Mit ihrem überschaubaren Studentenleben und internationalen Projekten ist diese Universität der ideale Ort zum Studieren für Studenten, die sich Gedanken um die Zukunft der Landwirtschaft machen. 

Das Tropenhaus wurde im 19. Jahrhundert erbaut und ist über die Jahre immer wieder verändert worden. Ursprünglich wurden im Kaiserreich Landwirte für die Tropen ausgebildet. Auch heute noch beschäftigt sich die Hochschule Witzenhausen mit tropischer und subtropischer Landwirtschaft. Das Tropenhaus dient als Forschungszentrum für Studierende, die sich für nachhaltige Landwirtschaft interessieren. Es ist zu bestimmten Zeit für die Allgemeinheit zugänglich. 

Das Curriculum der Hochschule Witzenhausen umfasst viele Lehrveranstaltungen mit Schwerpunkt Ökologischer Landbau, die von erfahrenen Professoren und Gastexperten geleitet werden. Neben traditionellen landwirtschaftlichen Kursen bietet die Universität auch Kurse zu nachhaltiger Entwicklung, globalen Gesundheitsfragen, Naturschutz und mehr an.

In Witzenhausen gibt es je einen Campus an der Steinstrasse und an der Nordbahnhofstrasse. Bei meiner Märchenreise habe ich Witzenhausen besucht und gebe die Adresse gerne für alle weiter, die sich mit Agrarwissenschaften beschäftigen. 

Uni Kassel – Campus Witzenhausen
+49 5542 981215
studsek@wiz.uni-kassel.de
uni-kassel.de/uni/universitaet/kontakt-und-standorte/standort-witzenhausen/

Günztal Weiderind naturnah und verantwortungsvoll

Günztaler Weiderinder grasen auf der Weide

Die Kulturlandschaft Günztal war 8000 Jahre lang Weideland gewesen. Allmenden, worauf sich das Vieh frei bewegen konnte. Die Landwirtschaft hat sich verändert, die Stiftung «Kulturlandschaft Günztal» knüpfte wieder mit Landwirten, Behörden und Vermarktungsorganisationen an die damalige Tradition an. 

Günzbach, langes Bachsystem
Günzbach

Die Rinder wachsen auf der Weide auf, dürfen ihre Hörner behalten und pflegen ihren Familienverbund. Gras und Kräuter im Sommer, frisch von der Weide, im Winter Heu. Das Günztaler Weiderind ist eine ursprüngliche und robuste Rinderrasse aus dem Allgäu. 

Kühe wurden während dieser Anknüpfung weitgehend durch die wieder aufgenommene Züchtung von «Brown Swiss» verdrängt, durch jene Kühe, welche zu Hochleistungsmilcherzeugern heranreifen. Von dieser Rinderart fließt das meiste Protein in die Milcherzeugung. Sie eignen sich damit ideal sowohl zur Milcherzeugung als auch Fleischerzeugung. Die Stiftung «Kulturlandschaft Günztal» hilft den Landwirten in der Vermarktung und in der Zusammenarbeit mit Metzgern. Die Schlachtung erfolgt schmerz- und stressfrei auf der Weide, dies vor allem im Herbst.
Hier ein umfangreicher Link über die «Brown Swiss».

Diplom Biologe German Weber betreut eine Herde im Günztal. Er bringt sie zu verschiedenen Weideplätzen und installiert die Wassertränken. “Die Rinderherde folgt mir, bei meinen Schülern ist das seltener der Fall”, meint er schmunzelnd. Durch einen Einsatz für die Stiftung Kulturlandschaft Günztal werden die Zusammenhänge «von der Kuh zu Milch bis zum Fleisch» verständlicher. Es gibt viel zu tun die genetische Vielfalt zu erhalten. Nur so wird unsere Ernährung langfristig gesichert. 

Verkostung von Schinken der Günztaler Weiderinder
Fleischverkostung

Am Ende der Tour reicht er Schinken und Landjäger vom Günztaler Weiderind. Sehr saftig und geschmackvoll. Einen guten Metzger braucht es demnach ebenso. Ein großer Unterschied zu den Fleischwaren beim Discounter. Landwirte, die das Fleisch vom Günztaler Weiderind selber vermarkten, erleben eine große Nachfrage.

Stiftung Kulturlandschaft Günztal
Bergstr. 45
D-87724 Ottobeuren

+49 8332 92 57 97
info@guenztal.de
guenztal.de

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Biodiversität bei Agroreisen erleben!

Wohin soll sich die Landwirtschaft entwickeln? Zur industriellen Massenfertigung oder zur überschaubaren Biodiversität? Zahllose Wissenschaftler sind heute der Meinung, dass Landwirtschaft in einem intakten Ökosystem betrieben werden sollte. Was bedeutet, «die Natur soll es schliesslich richten.» Wobei freilich zuerst der Mensch die Blaupause für ein wesentliches Umdenken, für die Änderung von Gewohnheiten und Methoden liefern sollte.

Wiese belassen

Mindestens zehn Prozent der Wiesen sollten ungemäht bleiben. So entfaltet sich dort ein reiches Insekten-Leben. Gleichzeitig bleibt ein geschützter Raum und ein kleines Paradies für verschiedene Tierarten.  

Vielfältige Saat

Als Untersaaten wird beispielsweise zwischen Maisreihen eine Mischung aus Klee und Gras eingefügt, oder anstelle davon Soja gesät. Bauern haben so Möglichkeiten Böden besser zu nutzen. Nährstoffe bleiben erhalten. Geschickte Mischsaaten bekämpfen zudem Schädlinge. 

Platz für Nützlinge

Zwischen den Äckern braucht es Platz für Nützlinge. Das sind sogenannte Nützlingsstreifen, gespickt mit Kräutern wie Wegwarte, Königskerze oder Natternkopf. Zugunsten von Schwebfliegen, Marienkäfer oder Raubspinnen, aber auch Feldhasen finden hier einen Lebensraum.

Verzicht auf Pflanzenschutzmittel

Bei der Landwirtschaft sollten Pflanzenschutzmittel äusserst sparsam eingesetzt werden. Natürliche Wirkstoffe sind zu bevorzugen. Dafür braucht es eben die Nützlinge. Um die Ernte jedoch zu erhalten, muss manchmal gespritzt werden. Die Industrie schafft neue Produkte, welche die Biodiversität erhalten. 

Hecken und Steinhaufen anlegen

Artenreiche Hecken aus einheimischen Gehölzen können vielen Tieren einen Lebensraum und Schutz, vor allem auch im Winter bieten. Meistens verschaffen Hecken geschützte Brutplätze. Andere Tiere, insbesondere Echsen sind hierfür auf Steinhaufen angewiesen. 

Bei einer Agroreise lohnt es sich die Landwirtschaft zu erspüren. Schliesslich wünschen wir uns alle einwandfreies Essen und eine mannigfaltige Natur.

Gütesiegel – Zertifikate für naturnahe Produkte

Auf unserer Fairtrade Webseite beleuchten wir die verschiedenen Gütesiegel, die sich mit Fairtrade auseinandersetzen. Meistens tätigen Zertifizierungen unabhängige Organisationen.

EU Bio Siegel
Das EU Bio Siegel wird von der EU Kommission verliehen. Dazu werden jährlich Prüfungen vorgenommen. Grundlage bietet die «EG Öko Verordnung», welche das Ziel einer nachhaltigen Landwirtschaft verfolgt. Die meisten Gütesiegel erfüllen die Mindestanforderungen des EU Bio-Siegels.

Biokreis
Der «Verband für ökologischen Landbau und gesunde Ernährung» gibt das Siegel «Biokreis» heraus. Es fördert die Zusammenarbeit von Landwirten mit verarbeitenden Betrieben und ist strenger als das EU Gütesiegel.

Bioland
Bioland wird ebenfalls von einem Verband herausgegeben. Der Bioland-Verband für organisch-biologischen Landbau beabsichtigt den organisch biologischen Landbau zu fördern. Aktuell gibt es 58`000 Mitglieder.

Demeter
Das Gütesiegel von Demeter wird nach strengen Richtlinien an Biomarken vergeben und schneidet bei Vergleichstests immer wieder sehr gut ab. Bioläden vertrauen äusserst stark auf Demeter.

Naturland
Naturland ist weltweit aktiv und setzt im Anbau und in der Verarbeitung von Lebensmitteln auf hohe ökologische Standards. Es wird auch in der Textilindustrie und im Fairtrade-Bereich vergeben und schliesst soziale Aspekte ein.

AOP/IGP
In der Schweiz ist insbesondere das «AOP/IGP» bekannt, welches bereichernd für Landwirtschaft, Tourismus und Gastronomie sein sollte. Es wird vom Bundesamt für Landwirtschaft verwaltet und legt ein geografisches Gebiet und ein bestimmtes Verfahren fest. Die gesamte Produktionskette dieser Produkte schliesst das Inland ein. Damit sollen lokale Strukturen gefördert werden. Bekannt darin sind vor allem verschiedenen Käsesorten. Insgesamt kennen wir schweizweit 33 Regionalspezialitäten, davon der Sbrinz, die Zuger Kirschtorte oder die Olma Bratwurst.

Jeweilige Information zu den verschiedenen Gütesiegeln finden Sie auf;
Siegelklarheit
Labelinfo

Der Rüeblikanton Aargau

Ich lebe im schweizerischen Baden im Kanton Aargau. Die Karotte heisst hier Rüebli. Es gibt hier feine Torten mit gemahlenen Karotten. Überhaupt macht die Karotte eine feine Bereicherung auf jedem Speiseplan aus. Sie offenbart auch, wie sich die Landwirtschaft generell entwickelt. Zuerst wurde geschaut, was auf der Erde wächst und gedeiht, erst später analysierten die Menschen Gemüse unter der Erde.

Der Kanton Aargau ist ein sehr vielfältiger Kanton. Ich bin hier gerne mit meinen Gästen unterwegs. Wir können bei Bauernhöfen vorgucken, in einem Café die Rüeblitorte probieren, ein Bad im Thermalbad nehmen und zahlreiche Dinge entdecken.

Gerne bin ich als Gästebetreuer unterwegs im Kanton Aargau.
«Nach Belieben einfach bei mir melden!»

Zum Aargau habe ich ausserdem ein Lied verfasst;
zurfluh.de/aargau

Energie, die Zukunftschance für die Landwirtschaft

Während meines Studiums galt Biosprit noch als Lösung für Nachhaltigkeit. Mittlerweise ist klar, dass uns die Flächen mit Solaranlagen und Photovoltaik mehr und einfacher Energie liefern. Es bahnen sich Verbesserungen an; beispielsweise darüber, wie unser aller Boden via Solaranlagen nachhaltiger genutzt werden sollte. Nicht zuletzt auch, weil Kritiker Solaranlagen und Windräder als Verschandelung der Landschaft bezeichnen.

Den meisten dürfte heute einleuchten, dass wir heute erneuerbare Energie brauchen. Die Landwirtschaft kann und sollte sich hier einbringen. Nicht nur, indem Land zugunsten eines natürlichen Landschaftsbildes zur Verfügung gestellt, sondern besonders, damit Kreislaufwirtschaft und Biodiversität gefördert wird. Biogas ist eine bedeutende Technik, doch eben unpassend in einer echten Kreislaufwirtschaft.

Energie macht ein wichtiger Schlüssel aus, denn viele Techniken beruhen auf Energie. Diese müssten wirklich erneuerbare Energien generieren. Der Biodiesel war einst eine Idee. Wir sollten hier dazulernen, vorausdenken und vor allem daran denken genügend Nahrung zu produzieren. Doch nur mittels genügend Energie lässt sich ein gesunder Wohlstand sichern und auch in Zukunft das Reisen ermöglichen.