Ökologische Hochschule Witzenhausen

Hochschule Witzenhausen: Ein Tropenhaus mit Kolonialgeschichte, ökologischem Landbau und internationalen Projekten

Die Hochschule Witzenhausen ist bekannt für seine ökologische und internationale Ausrichtung. Sie gehört zur Universität Kassel und beherbergt ein Tropenhaus mit reicher Kolonialgeschichte sowie viele landwirtschaftliche Kurse zum ökologischen Landbau. Mit ihrem überschaubaren Studentenleben und internationalen Projekten ist diese Universität der ideale Ort zum Studieren für Studenten, die sich Gedanken um die Zukunft der Landwirtschaft machen. 

Das Tropenhaus wurde im 19. Jahrhundert erbaut und ist über die Jahre immer wieder verändert worden. Ursprünglich wurden im Kaiserreich Landwirte für die Tropen ausgebildet. Auch heute noch beschäftigt sich die Hochschule Witzenhausen mit tropischer und subtropischer Landwirtschaft. Das Tropenhaus dient als Forschungszentrum für Studierende, die sich für nachhaltige Landwirtschaft interessieren. Es ist zu bestimmten Zeit für die Allgemeinheit zugänglich. 

Das Curriculum der Hochschule Witzenhausen umfasst viele Lehrveranstaltungen mit Schwerpunkt Ökologischer Landbau, die von erfahrenen Professoren und Gastexperten geleitet werden. Neben traditionellen landwirtschaftlichen Kursen bietet die Universität auch Kurse zu nachhaltiger Entwicklung, globalen Gesundheitsfragen, Naturschutz und mehr an.

In Witzenhausen gibt es je einen Campus an der Steinstrasse und an der Nordbahnhofstrasse. Bei meiner Märchenreise habe ich Witzenhausen besucht und gebe die Adresse gerne für alle weiter, die sich mit Agrarwissenschaften beschäftigen. 

Uni Kassel – Campus Witzenhausen
+49 5542 981215
studsek@wiz.uni-kassel.de
uni-kassel.de/uni/universitaet/kontakt-und-standorte/standort-witzenhausen/

Günztal Weiderind naturnah und verantwortungsvoll

Günztaler Weiderinder grasen auf der Weide

Die Kulturlandschaft Günztal war 8000 Jahre lang Weideland gewesen. Allmenden, worauf sich das Vieh frei bewegen konnte. Die Landwirtschaft hat sich verändert, die Stiftung «Kulturlandschaft Günztal» knüpfte wieder mit Landwirten, Behörden und Vermarktungsorganisationen an die damalige Tradition an. 

Günzbach, langes Bachsystem
Günzbach

Die Rinder wachsen auf der Weide auf, dürfen ihre Hörner behalten und pflegen ihren Familienverbund. Gras und Kräuter im Sommer, frisch von der Weide, im Winter Heu. Das Günztaler Weiderind ist eine ursprüngliche und robuste Rinderrasse aus dem Allgäu. 

Kühe wurden während dieser Anknüpfung weitgehend durch die wieder aufgenommene Züchtung von «Brown Swiss» verdrängt, durch jene Kühe, welche zu Hochleistungsmilcherzeugern heranreifen. Von dieser Rinderart fließt das meiste Protein in die Milcherzeugung. Sie eignen sich damit ideal sowohl zur Milcherzeugung als auch Fleischerzeugung. Die Stiftung «Kulturlandschaft Günztal» hilft den Landwirten in der Vermarktung und in der Zusammenarbeit mit Metzgern. Die Schlachtung erfolgt schmerz- und stressfrei auf der Weide, dies vor allem im Herbst.
Hier ein umfangreicher Link über die «Brown Swiss».

Diplom Biologe German Weber betreut eine Herde im Günztal. Er bringt sie zu verschiedenen Weideplätzen und installiert die Wassertränken. “Die Rinderherde folgt mir, bei meinen Schülern ist das seltener der Fall”, meint er schmunzelnd. Durch einen Einsatz für die Stiftung Kulturlandschaft Günztal werden die Zusammenhänge «von der Kuh zu Milch bis zum Fleisch» verständlicher. Es gibt viel zu tun die genetische Vielfalt zu erhalten. Nur so wird unsere Ernährung langfristig gesichert. 

Verkostung von Schinken der Günztaler Weiderinder
Fleischverkostung

Am Ende der Tour reicht er Schinken und Landjäger vom Günztaler Weiderind. Sehr saftig und geschmackvoll. Einen guten Metzger braucht es demnach ebenso. Ein großer Unterschied zu den Fleischwaren beim Discounter. Landwirte, die das Fleisch vom Günztaler Weiderind selber vermarkten, erleben eine große Nachfrage.

Stiftung Kulturlandschaft Günztal
Bergstr. 45
D-87724 Ottobeuren

+49 8332 92 57 97
info@guenztal.de
guenztal.de

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Biodiversität bei Agroreisen erleben!

Wohin soll sich die Landwirtschaft entwickeln? Zur industriellen Massenfertigung oder zur überschaubaren Biodiversität? Zahllose Wissenschaftler sind heute der Meinung, dass Landwirtschaft in einem intakten Ökosystem betrieben werden sollte. Was bedeutet, «die Natur soll es schliesslich richten.» Wobei freilich zuerst der Mensch die Blaupause für ein wesentliches Umdenken, für die Änderung von Gewohnheiten und Methoden liefern sollte.

Wiese belassen

Mindestens zehn Prozent der Wiesen sollten ungemäht bleiben. So entfaltet sich dort ein reiches Insekten-Leben. Gleichzeitig bleibt ein geschützter Raum und ein kleines Paradies für verschiedene Tierarten.  

Vielfältige Saat

Als Untersaaten wird beispielsweise zwischen Maisreihen eine Mischung aus Klee und Gras eingefügt, oder anstelle davon Soja gesät. Bauern haben so Möglichkeiten Böden besser zu nutzen. Nährstoffe bleiben erhalten. Geschickte Mischsaaten bekämpfen zudem Schädlinge. 

Platz für Nützlinge

Zwischen den Äckern braucht es Platz für Nützlinge. Das sind sogenannte Nützlingsstreifen, gespickt mit Kräutern wie Wegwarte, Königskerze oder Natternkopf. Zugunsten von Schwebfliegen, Marienkäfer oder Raubspinnen, aber auch Feldhasen finden hier einen Lebensraum.

Verzicht auf Pflanzenschutzmittel

Bei der Landwirtschaft sollten Pflanzenschutzmittel äusserst sparsam eingesetzt werden. Natürliche Wirkstoffe sind zu bevorzugen. Dafür braucht es eben die Nützlinge. Um die Ernte jedoch zu erhalten, muss manchmal gespritzt werden. Die Industrie schafft neue Produkte, welche die Biodiversität erhalten. 

Hecken und Steinhaufen anlegen

Artenreiche Hecken aus einheimischen Gehölzen können vielen Tieren einen Lebensraum und Schutz, vor allem auch im Winter bieten. Meistens verschaffen Hecken geschützte Brutplätze. Andere Tiere, insbesondere Echsen sind hierfür auf Steinhaufen angewiesen. 

Bei einer Agroreise lohnt es sich die Landwirtschaft zu erspüren. Schliesslich wünschen wir uns alle einwandfreies Essen und eine mannigfaltige Natur.

Gütesiegel – Zertifikate für naturnahe Produkte

Auf unserer Fairtrade Webseite beleuchten wir die verschiedenen Gütesiegel, die sich mit Fairtrade auseinandersetzen. Meistens tätigen Zertifizierungen unabhängige Organisationen.

EU Bio Siegel
Das EU Bio Siegel wird von der EU Kommission verliehen. Dazu werden jährlich Prüfungen vorgenommen. Grundlage bietet die «EG Öko Verordnung», welche das Ziel einer nachhaltigen Landwirtschaft verfolgt. Die meisten Gütesiegel erfüllen die Mindestanforderungen des EU Bio-Siegels.

Biokreis
Der «Verband für ökologischen Landbau und gesunde Ernährung» gibt das Siegel «Biokreis» heraus. Es fördert die Zusammenarbeit von Landwirten mit verarbeitenden Betrieben und ist strenger als das EU Gütesiegel.

Bioland
Bioland wird ebenfalls von einem Verband herausgegeben. Der Bioland-Verband für organisch-biologischen Landbau beabsichtigt den organisch biologischen Landbau zu fördern. Aktuell gibt es 58`000 Mitglieder.

Demeter
Das Gütesiegel von Demeter wird nach strengen Richtlinien an Biomarken vergeben und schneidet bei Vergleichstests immer wieder sehr gut ab. Bioläden vertrauen äusserst stark auf Demeter.

Naturland
Naturland ist weltweit aktiv und setzt im Anbau und in der Verarbeitung von Lebensmitteln auf hohe ökologische Standards. Es wird auch in der Textilindustrie und im Fairtrade-Bereich vergeben und schliesst soziale Aspekte ein.

AOP/IGP
In der Schweiz ist insbesondere das «AOP/IGP» bekannt, welches bereichernd für Landwirtschaft, Tourismus und Gastronomie sein sollte. Es wird vom Bundesamt für Landwirtschaft verwaltet und legt ein geografisches Gebiet und ein bestimmtes Verfahren fest. Die gesamte Produktionskette dieser Produkte schliesst das Inland ein. Damit sollen lokale Strukturen gefördert werden. Bekannt darin sind vor allem verschiedenen Käsesorten. Insgesamt kennen wir schweizweit 33 Regionalspezialitäten, davon der Sbrinz, die Zuger Kirschtorte oder die Olma Bratwurst.

Jeweilige Information zu den verschiedenen Gütesiegeln finden Sie auf;
Siegelklarheit
Labelinfo